Herr Gregor Hochrath zum Tag des Handwerks 2015
(Auszug aus dem BBV extra Artikel vom 12.09.2015)
„Ganz oben auf der Agenda der Kreishandwerkerschaft Borken steht die Nachwuchsgewinnung für das Handwerk. Unterstützt wird dies durch die Bemühungen der Betriebe, sich die eigenen Fachkräfte zu sichern. Das gemeinsame Engagement ist mitverantwortlich für die gute Ausbildungssituation im Kreis Borken.
Die Wirtschaftsstruktur im Kreis Borken bildet den Rahmen für alle Übergangsprozesse von der Schule in den Beruf. Zielsetzung ist es, möglichst alle Jugendlichen (vom Hauptschüler bis zum Gymnasiasten) über die duale Ausbildung und die daraus resultierenden Chancen im Berufsleben zu informieren. Deshalb sprechen wir kreisweit alle Schulformen an, damit jeder potentielle Kandidat für die duale Ausbildung diesen Weg erkennt und findet. Idealerweise wird Akteuren aus der Arbeitswelt (Unternehmer, Meister, Auszubildende) eine entsprechende Beteiligung in den Schulen ermöglicht. Umgekehrt gehen die Schulen auch in die regionalen Betriebe und Unternehmen. Das Engagement der Kreishandwerkerschaft Borken erfolgt mit dem Ziel, die Beteiligung der Wirtschaft so zu koordinieren und abzustimmen, dass die Schulen vor Ort langfristige und nachhaltige Unterstützung erfahren. Die bisherigen Erfahrungen zeigen deutliche Erfolge. Viele junge Menschen profitieren von praxisnahen Angeboten sowie vom frühzeitigen und intensiven Kontakt zu Unternehmen am Übergang von der Schule in den Beruf und treten unmittelbar nach der Schule in die duale Ausbildung ein.
Denjenigen jungen Menschen, die nach der Schule einen Zwischenschritt benötigen, bevor sie eine Berufsausbildung aufnehmen können, stehen bei der Kreishandwerkerschaft Borken vielfältige Projekte und Maßnahmen offen. Diese werden hauptsächlich durch die Agentur für Arbeit und die Jobcenter des Kreises Borken gefördert. Es ist leider nicht so, dass die abnehmenden Zahlen bei den Schulabgängern und die entspannte Lage auf dem Ausbildungsmarkt den Schülern automatisch den Weg in die duale Ausbildung ermöglicht. Isolierte Zahlenspiele erklären keine komplexen Lebenssituationen Jugendlicher, häufig wird Unterstützung beim Zueinanderfinden benötigt. Insbesondere Schulabgänger mit hohem Förderbedarf werden auch weiterhin Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben. Hier greifen beispielsweise Angebote wie die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (über Praktika die Grundlagen für die Ausbildung legen) und die ausbildungsbegleitenden Hilfen (Auszubildende sozialpädagogisch begleiten und schulisch fördern). Jugendliche erfahren so die notwendige Unterstützung, um Barrieren in die Berufstätigkeit oder während der Ausbildungszeit zu meistern. Allein in diesen Maßnahmen werden jährlich etwa 900 Jugendliche im Rahmen der Berufsintegrationsförderung der Kreishandwerkerschaft Borken gefördert.
Zielgerichtete pädagogische Interventionen helfen bei der Entwicklung und Stabilisierung der Persönlichkeit mit dem Ziel den Weg in Ausbildung zu finden bzw. erfolgreich die Ausbildung zu durchlaufen. Alle Angebote der Kreishandwerkerschaft Borken orientieren sich stets an der betrieblichen Praxis. Je enger diese Jugendlichen an die Betriebe angebunden sind, desto eher gelingt der Sprung in die duale Ausbildung. Gemeinsam mit den Betrieben vor Ort werden die Kompetenzen eines jeden jungen Menschen entdeckt und gefördert.“