Interview mit Juana Bleker, Vorsitzende der UFH – Arbeitskreis Borken, zum Thema Betroffenheit und Umgang mit Covid-19

Interview mit Juana Bleker, Vorsitzende der UFH – Arbeitskreis Borken, zum Thema Betroffenheit und Umgang mit Covid-19

Die UnternehmerFrauen im Handwerk sind ein Netzwerk von engagierten und bildungsinteressierten
Frauen aus allen Branchen des Handwerks. Seit ihrer Gründung im Jahr 1988 vertreten ca. 6000
Mitglieder in bundesweit 150 regionalen Arbeitskreisen und 15 Landesverbänden die Interessen
des Handwerks im Allgemeinen und die Belange der Unternehmerfrauen im Speziellen. Mit unterschiedlichsten
Veranstaltungen setzt das Netzwerk seit jeher auf Qualifikation und Erfahrungsaustausch.
Auch der 1998 gegründete Arbeitskreis Borken hat für das Jahr 2020 ein umfangreiches
Programm mit vielen interessanten Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Die Frage, inwiefern sich
die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf die Arbeit des Arbeitskreises Borken auswirken
und wie der Verein mit der aktuellen Situation umgeht, konnte uns die Vorstandsvorsitzende
Juana Bleker in einem spannenden Interview beantworten.

Frau Bleker, von welchen Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus ist der Arbeitskreis
Borken betroffen und wie wirken sich diese auf die Arbeit des Vereins aus?
Unser Ziel ist es, die UnternehmerFrauen im Handwerk durch umfangreiche Weiterbildung und einem
ständigen Erfahrungsaustausch zu stärken.
Mit den massiven Einschränkungen im März und April wurden die Präsenzveranstaltungen abgesagt
und somit ist auch der besonders wichtige Kontakt unter den Mitgliedern ausgefallen.
Selbst wir als Vorstand konnten uns nicht treffen.
Mittels Videokonferenzen haben wir uns überlegt, wie wir mit der Situation umgehen und was wir für
die Mitglieder tun können.

Wie gehen Sie mit der neuen Situation um? Welche Strategien haben Sie für die Arbeit des regionalen
Arbeitskreises der UFH entwickelt?
Die Pandemie, die durch das Corona-Virus ausgelöst wurde, fordert auch von uns neue Sicht- und
Arbeitsweisen, um auf die Veränderungen zu reagieren. Es wurden neue Ideen entwickelt und digitale
Werkzeuge ausprobiert und eingesetzt und vieles andere mehr.
Ziel war es, trotz der gegenwärtigen Krise online ein originelles Weiterbildungsangebot zu verwirklichen
und motivierende Impulse zu geben.
In Videokonferenzen stimmten wir uns im Vorstand über die Angebote ab, besprachen anstehende
Termine und koordinierten die Vereinsarbeit.

Haben sich bestimmte Strategien als besonders hilfreich bzw. wirksam erwiesen?
Die Einbindung der Mitglieder in unsere Überlegungen, z.B. mit Webformularen, die wir erstellt haben
und der Kontakt zu und unter den Mitgliedern, z.B. per Mail, Telefon und Social Media.
So konnten Informationen untereinander ausgetauscht werden, wie notwendige Bescheinigungen,
Maskenbestellungen und Virenschutz-Aufsteller aus Mitgliedsunternehmen.
Im Arbeitskreis Borken der UFH sind aktuell 61 Mitglieder vertreten.

Mit welchen Herausforderungen sehen sich die einzelnen Mitglieder mit Blick auf die Covid-19
Pandemie konfrontiert und welche Unterstützung kann der Verein Ihnen bieten?
Einige Handwerksbetriebe sind in Ihrer Existenz bedroht und kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen
der Pandemie; wobei einige Branchen schwerwiegende Einbrüche im Zuge der Corona-Krise verzeichnen
und andere weniger betroffen sind. Wichtige Themen dabei sind die Liquiditätssicherung,
Ausbildung, Kurzarbeitergeld und die Umsetzung der unterschiedlichen Corona-Regelungen. Finanzielle Hilfen
können wir als Verein nicht anbieten, jedoch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mit einem guten Netzwerk und
den richtigen Kontakten und Ansprechpartnern versuchen wir, uns untereinander zu helfen.

Sie sind nicht nur Vorstandsvorsitzende des Arbeitskreises Borken, sondern ebenfalls 1. stellvertretende
Vorsitzende der UFH auf Landesebene. Welche Maßnahmen werden auf Landes- oder sogar
auf Bundesebene diskutiert, um den regionalen Arbeitskreisen und somit auch den einzelnen Mitgliedern
des Netzwerkes eine bestmögliche Unterstützung zu bieten?
Mit dem Netzwerk #habenwir sind die UFH über die Arbeitskreise hinaus auf Landesebene und Bundesebene
vereint. Ein Anfang bildete das Webinar „Onlinekonferenz“ als Angebot vom Bundesverband,
um Videokonferenzen zwischen den Mitgliedern in den Arbeitskreisen oder auf Landesebene
durchzuführen. Auch hier wurden wichtige Fragen und Informationen zur Corona-Krise ausgetauscht.
Im Austausch mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, den Handwerkskammern, den
Kreishandwerkerschaften und anderen Organisationen versuchen wir, die aktuellen Herausforderungen
gemeinsam zu bewältigen und einen Überblick zu aktuellen Änderungen und Anforderungen zu
geben.

Welche Erfahrungen, resultierend aus der aktuellen Situation, nehmen Sie für die Arbeit des Arbeitskreises
Borken, des Netzwerkes der UFH und für sich selbst mit in die Zukunft?
Wir UnternehmerFrauen im Handwerk sind engagiert und tragen Verantwortung. Wir versuchen uns
den Herausforderungen zu stellen und zu reagieren. Dabei ist die Digitalisierung ein wichtiger Faktor
und wurde durch die Pandemie angefeuert. Im Vordergrund bleibt für das Netzwerk der Erfahrungsaustausch
untereinander, einhergehend mit der Hilfsbereitschaft und „es ist des Lernens kein Ende“.
Für mich persönlich war und ist der Austausch mit Gleichgesinnten sehr wichtig: schnell mal fragen,
wie macht ihr das oder zum Beispiel fragen, wo kauft ihr Masken und Desinfektionsmittel.
Außerdem habe ich wieder festgestellt, dass Gesundheit unser höchstes Gut ist und unbezahlbar; wir
dafür verantwortlich sind und dementsprechend handeln müssen.

UFH Arbeitskreis Borken:
Die UFH sind ein Arbeitskreis mitarbeitender Ehefrauen und selbständiger Unternehmerinnen des
Handwerks. Die UFH betreiben Weiterbildung, durch praxisorientierte Vorträge und
Seminare sowie monatliche Informationsabende und übernehmen damit Verantwortung für ihre Unternehmen.
Weitere Informationen erhalten sie unter www.ufh-kreis-borken.de

Geschäftsstelle :
Unternehmerfrauen im Handwerk Kreis Borken e. V.
c./ o Signal Iduna IKK
Europaplatz 17
46399 Bocholt