Dass die Franzosen weltberühmt für die Klasse ihrer Küche und die Italiener für ihre Weine sind, ist hinlänglich bekannt. Doch womit geben wir Deutschen diesem Planeten eine einzigartige kulinarische Note? Mit dem Brot. Deutschland ist das Land des Brotes, der Brotvielfalt und des Brotgenusses – und das werden wir in diesen Tagen im Kult Westmünsterland in Vreden beweisen. Die Bäcker haben über Jahrhunderte das Wissen der Brotherstellung gepflegt und verfeinert. Die Zünfte und Innungen haben dieses Handwerk zur Blüte gebracht. In Deutschland hat sich mit mehr als 3200 Sorten Brot, so das „Brotregister“ vom Zentralverband des Bäckerhandwerks, eine weltweit einzigartige Brotvielfalt entwickelt. Helmut Kappelhoff eröffnete als Obermeister der Bäckerinnung Ahaus am Dienstag die Brot- und Stollenprüfung und konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter den Bürgermeister der Stadt Vreden, Dr. Tom Tenostendarp und die erste stellvertretende Landrätin Silke Sommers. Kreishandwerksmeister und Bäckermeister Günther Kremer bekräftigt, dass sich die handwerkliche Qualität eines Bäckerbrotes deutlich von einer Industrieware abhebt, u.a. durch den eigenen Sauerteig, längere Teigruhe und besondere Bekömmlichkeit. „Vor allem aber ist es ein Kulturgut, was Menschen seit Jahrtausenden genießen“ so Günther Kremer. Den Status hat das deutsche Brot auch schriftlich: 2014 hat die UNESCO die deutsche Brotkultur in ihre Liste aufgenommen, sie zählt daher stolz zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wilhelm Geelink von der gleichnamigen Bäckerei in Vreden ist dieses Jahr Ausrichter der Brotprüfung. Dieser hob hervor, daß gerade bei Brot und Brötchen neben der Qualität auch Nachhaltigkeit, Regionalität und Vielfalt nur durch die örtlichen Handwerksbetriebe gewährleistet sind.
In der Zeit vom 11.10.2022 bis zum 14.10.2022 richtet die Bäcker-Innung Ahaus die diesjährige öffentliche Brotprüfung im Kult Westmünsterland in Vreden aus. Der kritischen Prüfung unterwerfen sich Bäckereien aus dem Nordkreis.
Passend zur diesjährigen Ausstellung „Brot + Butter = Butterbrot“ wird vor den Augen der Öffentlichkeit und durch neutrale und objektive Beurteilung der Backwaren bewiesen, dass die Bäckereien ihren hohen Anspruch, den sie an die Frische und Qualität ihrer Produkte stellen, gerecht werden. Daniel Plum, Prüfer vom Institut für Qualitätssicherung von Backwaren, wird hier Frische, Aussehen, Geschmack und Struktur der eingereichten Brote entsprechend der strengen Prüfkriterien unter die Lupe nehmen. Die Backwaren, die diesen Ansprüchen in höchstem Maße gerecht werden, werden mit Urkunden in Gold und Silber prämiert. „Ein Weihnachten ohne Stollen ist kein Weihnachten“, so Frau Sommers, stellvertretende Landrätin des Kreises Borken und betont, welchen Stellenwerte Brot und Stollen einnehmen.
Die Bäcker-Innung Ahaus sowie die Kreishandwerkerschaft Borken laden alle Interessierten zu einem inspirierenden und interessanten Besuch der Ausstellung „Brot & Butter = Butterbrot“ in Verbindung mit der Brotprüfung ein!