Die Realschule im Vestert hat Schüler und Eltern des 9. Jahrgangs zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema eingeladen. Herr Janning, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken und vier Betriebe stellten verschiedene Berufsbilder des Handwerks vor.Der frühzeitigen Berufsorientierung kommt eine immer wichtigere Bedeutung zu. „Viele haben Angst, sich jetzt schon zu entscheiden und bewerben sich oft gar nicht“, so Dirk Schütte, Berufswahlkoordinator an der Schule und fuhr fort: „Wir wollen helfen, eine bewusste Entscheidung zu treffen, dazu dient dieser Abend.“
Um speziell die Chancen und Perspektiven in unterschiedlichen Handwerksberufen ausführlich vorzustellen, hat die Schule daher gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Borken und Handwerksbetrieben zu einem Informationsgespräch in die Schule eingeladen.
Die Veranstaltung stieß auf große Resonanz und so freute sich der Schulleiter Willi Möllers, zahlreiche Jugendliche, die größtenteils in Begleitung ihrer Eltern erschienen sind, zu begrüßen.
Zunächst gab Daniel Janning, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken, einen Überblick über die unterschiedlichen Ausbildungsberufe, die es im Handwerk gibt. „Handwerk ist heutzutage mit viel Technik verbunden und man findet hier perfekte Arbeitsbedingungen vor“, so Janning. Fragen wie: Was ist das Handwerk überhaupt, worauf kommt es an und welche Voraussetzungen sind zu erfüllen, welche Verdienstmöglichkeiten gibt es, … wurden ebenfalls von ihm beantwortet.
Anschließend wurde aus der Praxis berichtet, denn Inhaber und Mitarbeiter von vier Handwerksbetrieben waren vor Ort: Hans-Jürgen Marx, Geschäftsführer MEM Maschinenbau mit dem Lehrling Jan-Gerd Wesseling, Günther Dechering von der Firma Terhalle mit zwei Lehrlingen, Michael Söbbe von der Firma Elektro Wegener mit Stefan Simon als Lehrling und Ralf Mensing vom Malerbetrieb Mensing, begleitet von seiner Auszubildenden, Lena Schmit.
„Bei uns haben die Mitarbeiter den ganzen Tag über Kontakt mit dem Kunden, daher brauchen wir zuverlässige Mitarbeiter, die vertrauenserweckend sind und sich nach außen darstellen können, also Mitarbeiter, die sich auch mit den Kunden unterhalten können. Außerdem ist Pünktlichkeit wichtig, ebenso räumliches Vorstellungsvermögen“, erklärte Ralf Mensing den Schülern.
Hans-Jürgen Marx informierte, dass Lehrlinge bei MEM Maschinenbau alle Abteilungen während der Ausbildung durchlaufen. Marx: „Praxiserfahrung ist wichtig. Gebraucht werden auch aber Leute, die Verständnis für beide Seiten haben, sozusagen als Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis.“ Jan-Gerd Wesseling absolviert zurzeit ein duales Studium, so dass er an drei Tagen bei MEM arbeitet und an zwei Tagen seinem Studium an der FH Ahaus nachgeht. Er bestätigte: „Man durchläuft alle Fertigungsbereiche, die Ausbildung und Arbeit ist extrem vielseitig.“
Für das Berufsbild des Zimmerers und Tischlers konnte Günther Dechering den Schülern mitteilen, dass bei der Firma Terhalle viel mit modernen Maschinen und mittels Computersteuerung gearbeitet wird. „Ich finde es total faszinierend zu sehen, wie man aus kleine Sachen verschiedene Dinge machen kann, dass z. B. am Ende eine fertige Treppe rauskommt und wie die dann aussieht“, so der Tischler-Lehrling von Terhalle, der mit Dechering anwesend war.
Auch Michael Söbbe von Elektro Wegener berichtete, dass sein Beruf sehr vielseitig sei. Früher war er sogar für die Firma deutschlandweit im Ladenbau unterwegs und hätte Umbaumaßnahmen gemacht. Heute ist er mehr regional im Kundendienst der Firma tätig. „Mathe ist wichtig und man sollte nicht auf den Mund gefallen sein“, so eins der Anforderungsprofile an den Beruf laut Söbbe und „man lernt immer weiter, heute wird viel programmiert und man muss sich immer weiter fortbilden“.
Im Laufe der Veranstaltung wurde ganz deutlich, dass das Praktikum ein erster Schritt ist. Das Praktikum ist die Eintrittskarte für den Ausbildungsberuf, beide können sich beschnuppern und man bekommt direkt ein Feedback.
Ende Januar 2012 beginnt für die Schülerinnen und Schüler der Realschule im Vestert das Praktikum in der 9. Klasse. So gab Herr Janning den Jugendlichen mit auf den Weg, sich zu kümmern und mit dem Thema zu beschäftigen und vor allem die Chance zu nutzen, sich Betriebe anzuschauen – auch durch weitere freiwillige Praktika.